Überall begegnet uns der Begriff “aesthetic”: Aesthetic Font-Pairings, Old money aesthetic, aesthetic Fashion, aesthetic Design. Aber was steckt eigentlich hinter diesem Aesthetic Style-Trend? Und wie können wir ihn im Branding und Webdesign nutzen? Lass’ uns das mal gemeinsam unter die Lupe nehmen!
Was bedeutet “Aesthetic” eigentlich?
Im Deutschen verstehen wir unter Ästhetik die Wissenschaft vom Schönen, das stilvoll Schöne, kurz: Schönheit. Der Begriff hat seine Wurzeln im Griechischen “aisthesis”, was so viel wie Wahrnehmung oder Empfindung bedeutet.
Der englische Begriff “Aesthetic” hat sich inzwischen zu einem eigenständigen Design-Stil entwickelt, der unglaublich vielseitig ist und sich hervorragend für modernes Branding eignet.
Die Entwicklung des Aesthetic Style
Der Aesthetic Style ist kein Newcomer in der Design-Welt. Seine Wurzeln reichen zurück bis zu den Kunstbewegungen des 20. Jahrhunderts, insbesondere dem Minimalismus und der Bauhaus-Bewegung. Finde ich persönlich ziemlich cool, weil ich beide Kunstbewegungen schon immer geliebt habe.
In den letzten Jahren hat der Aesthetic Style durch soziale Medien und unsere wachsende Sehnsucht nach Einfachheit und Qualität in einer übersättigten Konsumwelt enorm an Popularität gewonnen. Kein Wunder, wer mag schon Überfluss und Chaos?
Was macht den Aesthetic Style aus?
Beim Aesthetic Style geht es um Kultiviertheit, Kunst, Kreativität, Understatement und Individualität. Er wirkt edel, teuer und sophisticated, ganz ohne Bling-Bling, aber mit einer gewissen Luxus-Note. “Quiet Luxury” ist ein weiteres Stichwort, das einen Aspekt dieses Stils beschreibt. Stellt dir vor, du gehst in ein richtig schickes Restaurant – alles ist edel, aber nicht protzig. So in etwa fühlt sich der Aesthetic Style an.
Stilelemente des Aesthetic Designs
Es gibt bestimmte Stilelemente, die das "Aestethic Design" ausmachen:
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Wie du den Aesthetic Style in dein Branding und Webdesign integrierst
Möchtest du den Aesthetic Style in deine eigenen Designs einbinden? Hier ein paar praktische Tipps, die dir dabei helfen können:
Farbpalette
Starte mit einer neutralen Farbpalette. Weiß, Beige, Creme und andere natürliche Farben bilden die Basis. Füge dann Akzente in Gold, Schwarz oder gedeckten Farbtönen hinzu, um Tiefe und Interesse zu schaffen. Auch kräftige Farbtupfer sind möglich!
Typografie
Wähle klare, elegante Schriftarten. Geometrische Sans-serif Fonts wie die Futura passen gut zum minimalistischen Aspekt des Aesthetic Styles, genauso wie klassizistische Serifen-Schriften wie die Didot. Lässig geschriebene Handschriften als Akzente geben eine persönliche Note.
Bildsprache
Es ist alles erlaubt, Hauptsache es wirkt sophisticated: Hochwertige, gut belichtete Bilder mit natürlichen Farbtönen, wie gerade aus der Vogue gesprungen aber auch verwackelte, bewegungsunscharfe Fotos. (Tipp: Schau dir Fotos von Fotografie-Ikonen, wie z.B. Helmut Newton oder Peter Lindbergh an!)
Logo-Design
Halte dein Logo einfach und elegant. Viele Marken, die den Aesthetic Style verwenden, setzen auf Wortmarken oder sehr reduzierte Bildmarken.
Webdesign
Setze auf viel Weißraum, klare Strukturen und eine intuitive Navigation. Die Website (und auch das Packaging-Design) von Aesop ist ein hervorragendes Beispiel für den konsequent eingesetzten Aesthetic Style im Webdesign. Noch ein eigenes Beispiel: Ich habe den Aesthetic Style für Photoart Kati Budniok eingesetzt.
Social Media
Instagram-Profile wie @tamara oder @kinfolk zeigen, wie man den Aesthetic Style erfolgreich in Social Media umsetzt.
Achtung! Beachte das bei der Umsetzung
Bei der Umsetzung des Aesthetic Styles im Branding und Webdesign solltest du unbedingt Folgendes beachten:
- Es besteht die Gefahr, dass der Stil steril, langweilig oder unpersönlich wirkt, wenn er nicht richtig umgesetzt wird: Es ist wichtig, die richtige Balance zwischen Minimalismus und Persönlichkeit zu finden. Manchmal ist weniger nicht mehr, sonder eher zu wenig…
- Die Herausforderung, sich in einem Meer von ähnlich aussehenden Marken abzuheben: Hier sind Kreativität und Individualität gefragt, um nicht in der Masse unterzugehen. (In diesem Blogartikel findest du ein Quiz, mit dem du spielerisch herausfinden kannst, welcher Webdesign-Stil zu dir passt!)
Zukunftsausblick: Wie beständig ist der Trend?
Ein gut umgesetzter Aesthetic Style ist im Grunde das, was wir Gestalter:innen schon immer als "gute, weil fuktionale Gestaltung" bezeichnet haben. Nun gibt es dafür eben einen Namen und einen Trend – und der entwickelt sich ständig weiter. Spannend wird’s, wenn er sich mit anderen Trends mischt. Nachhaltigkeit ist ein großes Thema, genauso wie die Verschmelzung mit Stilen wie Japandi oder Street-Art.
Handgezeichnete Elemente, Skizzen oder sogar “Kritzeleien” finden ihren Weg in das klare Design. Sie verleihen dem sonst so perfekten Look eine menschliche, authentische Note. Neben den klassischen Weißtönen sehen wir immer öfter knallige Farben als Akzente. Ein leuchtendes Blau hier, ein kräftiges Orange-Pink da – diese Farbtupfer bringen Leben in die sonst so ruhige Ästhetik.
Diese Entwicklung zeigt, dass der Aesthetic Style flexibel und anpassungsfähig ist und damit sehr beständig. Er nimmt Einflüsse aus verschiedenen Bereichen auf und bleibt dabei seinem Kern treu: Der Schaffung von klaren, durchdachten Designs.
Ich habe dir hier ein Pinterest-Board zusammengestellt, in dem ich “Aesthetic Design” Pins sammle!
Fazit
Der Aesthetic Style lässt mein Gestalterinnen-Herz höher schlagen! Er verkörpert eine harmonische Kombination aus Funktionalität, Eleganz, Minimalismus und kunstvoller Individualität. Im Brand- und Webdesign bietet er die Möglichkeit, eine starke und vor allem zeitlose Markenidentität zu schaffen, die Qualität und Bewusstsein ausstrahlt.
Es geht darum, das Schöne im Einfachen zu finden und jedem Detail eine Bedeutung zu geben. Dieser Stil ist ideal für Marken, die Wert auf Qualität, Ästhetik und eine gewisse Zurückhaltung legen, ohne dabei auf Luxus zu verzichten.
In einer Welt, die oft von Überfluss und Lärm geprägt ist, bietet der Aesthetic Style eine willkommene Atempause. Er schafft Räume – sowohl digital als auch physisch – in denen wir zur Ruhe kommen, uns auf das Wesentliche konzentrieren und die Ästhetik des Moments genießen können.
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P.S.: Wenn du Hilfe bei der Umsetzung des Aesthetic Styles in deinem Branding und deiner Website brauchst, weißt du ja, wo du mich findest! 😉 HIER.